Quartieridee Wipkingen
#quartieridee Be a part of it!
Was wir dank euren Ideen von der Stadt gelernt haben
Neben der aktiven Abstimmungsphase, bei der 27 Projekte zur Auswahl standen, ist manchen vielleicht folgendes entgangen:
Manche der 99 Ideen haben es leider nicht in die Abstimmung geschafft, weil niemand aus dem Quartier sie umsetzen wollte oder weil sie nicht alleine vom Quartier umgesetzt werden können – jedenfall nicht einfach so. Fast alle dieser Ideen haben wir aber mit grosser Unterstützung der Stadtentwicklung Zürich an die zuständigen Departemente und Dienstabteilungen weitergeleitet und um eine Rückmeldung gebeten, um eine Einschätzung und um Tipps.
Dabei sind viele sehr spannende Tipps zusammengekommen! Es lohnt sich also, sich durch die Vorschläge zu klicken, und die Antworten der Stadt zu lesen. Wer weniger Zeit hat, für den*die haben wir im folgenden das wichtigste zusammengefasst, was wir dank euren Vorschlägen und den städtischen Antworten gelernt haben:
Tipps für weitere Kollaborationen mit der Stadt
“Ich möchte eine eigene Veranstaltung im öffentlichen Raum machen. Was muss ich tun?”
>> Für Veranstaltungen auf öffentlichem Grund muss beim "Büro für Veranstaltungen" ein Gesuch eingereicht werden. Dies allerspätestens 4 Wochen vor der geplanten Veranstaltung, damit genug Zeit bleibt, das Gesuch zu prüfen. Falls die Veranstaltung genehmigt wird, geschieht dies in der Regel mit gewissen Auflagen. So wird dann beispielsweise vorgeschrieben, wieviele Toiletten aufgestellt werden müssen oder dass vorgängig ein Telefonat mit der Kreispolizei erwartet wird. Ausserdem ist eine solche Genehmigung stets mit gewissen Kosten verbunden. Infos gibt es hier Diese Kosten werden erlassen, wenn man explizit einen gemeinnützigen Anlass anmeldet – dies ist aber etwas umständlicher. Ein vereinfachtes und etwas verkürztes Bewilligungsverfahren gibt es ausserdem für sogenannte "Jugendparties". Dies gilt, wenn die Veranstalter*innen zwischen 18 und 25 Jahre alt sind. Mehr Infos hier. Eine weitere Ausnahme gilt für politische Aktionen wie zum Beispiel eine Demo. Zwar gilt auch hier, dass ein Gesuch so früh wie möglich erfolgen soll. Für politische Aktionen, welche aktuelle politische Ereignisse thematisieren, kann jedoch bis 72 Stunden vor dem geplanten Anlass ein Gesuch gestellt werden.
“Ich möchte Graffitis sprayen. Darf ich das legal?”
>> Wenn die Eigentümer*innen ihr OK geben, und die Gebäude nicht inventarisiert sind, ist Sprayen legal. Die Fachstelle Graffiti der Stadt berät Eigentümer*innen und schreibt aus Erfahrung: “Viele Eigentümer stimmen einer Neugestaltung zu, wenn sie eine Skizze sehen, die ihnen gefällt. Auf der Homepage der Fachstelle sind Hinweise zur Umsetzung von Auftragsarbeiten zu finden. Man findet dort auch eine Liste der Flächen, auf denen in der Gegend legal gesprayt werden darf. Gerne dürfen Sie sich auch per Mail an uns wenden: graffiti@zuerich.ch”.
“Ich möchte im Park XY ein fix installiertes Sportgerät. Wie komme ich dazu?”
>> Da Parks oft relativ stark geschützt bzw. reguliert sind, ist das tatsächlich nicht so einfach. Aber vielleicht gibt es auch temporäre Möglichkeiten, welche wir selbst organisieren können? Zum Beispiel gibt es Tipps für die Verwendung von privaten Slacklines.
“Ich möchte im öffentlichen Raum grillieren. Wo ist das möglich?
>> An den 150 öffentlichen Picknickplätzen an Waldrändern, im Wald und in der Stadt (z.B. Schindlergutpark, Pfingstweidpark, Josefwiese, Oerlikerpark, am Zürihorn und beim GZ Wollishofen). Eine Liste der offiziellen Grillstellen findet ihr hier. Die Stadt prüft zur Zeit weitere Grillstellen beim Wipkingerpark, bei der Landiwiese und beim Quartierpark Schütze – in gebührendem Abstand zum Wohnumfeld natürlich. Individuelles Grillieren, z.B. mit Kohle- oder Gas-Grills, ist unter diesen Auflagen erlaubt.
“Es wäre schön, wenn auf meinem Quartiermarkt neu auch Alkohol verkauft werden könnte, z.B. Wein aus der Region. Ist das erlaubt?
>> Für den Alkoholverkauf auf Märkten gibt es zwei Optionen: “Entweder man holt eine Festwirtschaftsbewilligung ein. Diese kann maximal vier Mal pro Jahr erteilt werden. Oder, wenn man jede Woche Alkohol verkaufen möchte, müsste der Markt von einem Lebensmittelmarkt zu einem Warenmarkt umgewandelt werden. Dadurch würden sich aber für die Marktstände die Gebühren erhöhen. Zuständig ist bei der Stadt die Verwaltungspolizei und hier die Abteilung Märkte." >> Weitere Informationen und die Kontaktangaben gibt es hier.
“Ich möchte Hochbeete organisieren. Wo kann ich Unterstützung erhalten?
>> Hochbeete werden “von der Stadtverwaltung begrüsst” und nach Möglichkeit unterstützt. “Eine vorgängige Klärung der Erwartungen an die Stadt ist in jedem Fall sinnvoll. Die Stadt hat Hochbeete bisher nicht von sich aus grossflächig installiert, da für eine erfolgreiche Gemüseernte auch das Engagement der Bevölkerung bei Bepflanzung, Pflege und Ernte zählt. Auf privaten Flächen kann die Idee unabhängig von der Stadt durchgeführt werden. Auf Flächen der Stadt wird die Umsetzbarkeit pro Standort geprüft. Wir können uns einige geeignete Flächen in Wipkingen vorstellen. Mögliche Unterstützung der Stadt: Freigabe von Flächen, Anschaffung und Aufstellen Hochbeete, Erde, Gartenmaterial (Giesskanne, Werkzeug), Infomaterial, Setzlinge, Erstbepflanzung." >> Kontaktiere dafür z.B. die Bereichsleitung im Abschnitt "Pachten und Mieten" bei Grün Stadt Zürich.
“Ich möchte mehr Skating-Angebote in Zürich. Passiert da was?”
>> Ein aktuelles Problem für Skateanlagen scheint aktuell die Bewilligung zu sein. Die Stadt antwortete jedoch: “Grundsätzlich sollte es eine solche Anlage möglichst in jedem Quartier geben und die Stadt bemüht sich darum, in der Stadt vermehrt solche Anlagen ‘rotieren’ zu lassen.” Gratulation an die Wipkinger Skater, die mit ihrer Quartieridee eine mobile Skate-Anlage für Wipkingen umsetzen möchten!
“Es soll endlich mehr Stromtankstellen in Zürich geben!”
>> Ja! Und die Stadt Zürich ist um unsere Hilfe froh: “ewz ist auf der Suche nach öffentlich zugänglichen Parkplätzen, welche mit Schnellladestationen ausgerüstet werden könnten. Sollten Sie geeignete Standorte kennen und/oder Kontakte zu Grundbesitzer*innen solcher Parkplätze haben, wäre ewz daran interessiert und würde die Möglichkeiten zur Realisierung von Schnellladestationen gerne prüfen. Sie finden übrigens eine Übersicht zu allen Stromtankstellen der Schweiz unter www.ich-tanke-strom.ch.” Kennt ihr vielleicht eine Möglichkeit?
“Ich möchte eine Strasse autofrei machen. Was kann ich tun?”
>> Wenn es um die permanente Befreiung einiger/aller Strassen von Autos geht, ist der Bund gefragt. Dieser ist nämlich für flächendeckende Verkehrsanordnungen zuständig (Art. 3 Abs. 4 SVG). Ein solches Anliegen hat damit in naher Zukunft voraussichtlich kaum Chancen. Aber als Bevölkerung könnten wir doch etwas tun: “Hingegen wäre allenfalls im Rahmen von Quartierveranstaltungen auf ausgewählten Plätzen oder Strassen ein Fahrverbot im Zusammenhang mit einer Veranstaltung zu prüfen und möglicherweise bewilligungsfähig. Zu beachten ist allerdings, dass gemäss Veranstaltungsrichtlinien (Art. 3 Veranstaltungsrichtlinien (AS 551.280) pro Jahr maximal vier solcher Veranstaltungen bewilligt werden können. Zuständig ist das Büro für Veranstaltungen, Kontakt hier.
“Mich nerven die Parkplätze in Zürich. Können wir nicht einige davon aufheben?”
>> Wir können Parkplätze temporär umnutzen, z.B. im Rahmen des internationalen Parking Day und damit ein Zeichen setzen. Weiterhin prüft die Stadt Zürich zur Zeit, ob Parkplätze temporär umgenutzt werden können: “Ob eine solche temporäre Umnutzung, z. B. in den Sommerferien, einer Zeit mit reduziertem Pendlerverkehrsaufkommen, von städtischer Seite möglich und sinnvoll ist, prüft das Tiefbauamt mit dem Projekt ‘Sommerstrassen’. Zeithorizont für eine erste Umsetzung ist 2022." Wenn es um die permanente Aufhebung von Parkplätzen geht, wird es natürlich schwieriger. Dies liegt grundsätzlich in der Kompetenz der Stadt. Bei jedem Projekt des Tiefbauamts für Strassensanierungen wird geprüft, wie viele Parkplätze es im öffentlichen Raum per Vorgabe braucht. Wer diese Vorgaben verändern will, muss aber politisch vorgehen.
“Ich finde den Wipkingerplatz hässlich. Kann ich mitentscheiden, was hier passiert?
>> “Das Tiefbauamt hat zusammen mit dem Amt für Städtebau das Potenzial zur Aufwertung des Wipkingerplatzes im Rahmen einer Studie geprüft,” so die Antwort der Stadt und daraus sei ein Zukunftsbild entstanden. Weiter: “Der Einbezug von Vertreterinnen und Vertreter aus dem Quartier wird ein wichtiger Aspekt für weitere Planungen sein." Wir können also bald mitreden…
“Ich finde der Limmatraum sollte verbessert werden. Was kann ich tun?”
>> Die Stadt erarbeitet gerade ein ‘Leitbild Limmatraum’, in dem auch partizipative Möglichkeiten stattfinden sollen. Informationen zum bestehenden Leitbild Limmatraum hier.
“Ich wünsche mir ein öffentliches WC bei unserem Quartierpark. Was kann ich tun?”
>> “Der Wunsch nach einer mobilen WC Einrichtung ist an sehr vielen Standorten (Grünanlagen, Spielplätze) in der Stadt Zürich gegeben. Wir freuen uns, wenn Quartierverein, Veranstalter und Privatperson der Wildpinklerei entgegenwirken und zu einer Lösung beitragen. Zurzeit wird ein Konzept zum Umgang mit mobilen WC Einrichtungen (Kompotoi) erarbeitet. Wir haben den Standort Landenbergpark gerne in die «Wunschliste» aufgenommen. Ein Pilotversuch mit Kompotois an zehn Standorten wurde bereits im Jahr 2019 umgesetzt. Dabei konnten allerdings nicht alle Standorte berücksichtigt werden. Trotzdem konnten durch den Versuch wertvolle Erfahrungen gesammelt werden. Schwierig sind die vielen möglichen Standorte in der Stadt Zürich. Es gibt über 600 Spielplätze auf dem Stadtgebiet. Nun kann nicht überall ein mobiles WC aufgestellt werden. Der UGZ/ZüriWC ist der Ansprechpartner für den Umgang mit mobilen WC Einheiten: https://www.stadt-zuerich.ch/gud/de/index/gesundheitsschutz/zueriwc.html."